dpkg-buildpackage
Section: dpkg suite (1)
Updated: 1970-01-01
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BEZEICHNUNG
dpkg-buildpackage - Binär- oder Quellpakete aus Quellen bauen
ÜBERSICHT
dpkg-buildpackage [
Option …]
BESCHREIBUNG
dpkg-buildpackage ist ein Programm, das den Prozess des Bauens eines
Debian-Paketes automatisiert. Der Bauprozess besteht aus den folgenden
Schritten:
- 1.
-
Die Bauumgebung wird vorbereitet, indem verschiedene Umgebungsvariablen
gesetzt werden (siehe UMGEBUNG), führt den init-Hook aus und ruft
dpkg-source --before-build auf (es sei denn, -T oder --target wurde
verwandt).
- 2.
-
Es wird geprüft, dass Bauabhängigkeiten und -konflikte erfüllt sind (falls
-d oder --no-check-builddeps nicht angegeben ist).
- 3.
-
Falls eines oder mehrere spezielle Ziele mit der Option -T oder
--target ausgewählt wurden, werden diese Ziele aufgerufen und es wird
hier beendet. Andernfalls wird der Hook preclean ausgeführt und
fakeroot debian/ rules clean aufgerufen, um den Bau-Baum zu bereinigen
(falls -nc oder --no-pre-clean nicht angegeben ist).
- 4.
-
Der Hook source wird ausgeführt und dpkg-source -b aufgerufen, um das
Quellpaket zu erstellen (falls mit --build oder äquivalenten Optionen ein
source (Quell-)Bau erbeten wurde).
- 5.
-
Es führt den Hook build aus und ruft debian/rules Bauziel auf. Dann
führt es den Hook binary aus, gefolgt von fakeroot debian/rules
Binärziel auf (falls nicht ein reiner Quellbau mit --build=source oder
äquivalenten Optionen erbeten wurde). Beachten Sie, dass Bauziel und
Binärziel entweder build und binary (Standardfall, oder falls
any- und all-Bau mit --build oder äquivalenten Optionen erbeten
wurde) oder build-arch und binary-arch (falls ein any- und nicht
all-Bau mit --build oder äquivalenten Optionen erbeten wurde) oder
build-indep und binary-indep (falls ein all- und nicht any-Bau
mit --build oder äquivalenten Optionen erbeten wurde).
- 6.
-
Der Hook buildinfo wird ausgeführt und dpkg-genbuildinfo aufgerufen,
um eine .buildinfo-Datei zu erstellen. Viele Optionen von
dpkg-buildpackage werden an dpkg-genbuildinfo weitergeleitet.
- 7.
-
Die changes-Hooks werden ausgeführt und dpkg-genchanges aufgerufen, um
eine .changes-Datei zu erstellen. Der Name der .changes-Datei wird von
der Art des Baus abhängen und wird so spezifisch wie notwendig sein, aber
nicht mehr; für einen Bau, der any enthält, wird der Name
Quellname_Binärversion_Arch.changes oder andernfalls für
einen Bau, der all enthält, wird der Name
Quellname_Binärversion_all.changes oder andernfalls für einen
Bau, der source enthält, wird der Name
Quellname_Quellversion_source.changes lauten. Viele Optionen
von dpkg-buildpackage werden an dpkg-genchanges weitergegeben.
- 8.
-
Der Hook postclean wird ausgeführt und, falls -tc oder --post-clean
angegeben ist, erneut fakeroot debian/rules clean aufgerufen.
- 9.
-
dpkg-source --after-build wird aufgerufen.
- 10.
-
Der Hook check wird ausgeführt und ein Paketprüfprogramm für die Datei
.changes aufgerufen (falls ein Befehl in DEB_CHECK_COMMAND oder mit
--check-command angegeben ist).
- 11.
-
Der Hook sign wird ausgeführt und gpg aufgerufen (so lange es sich
nicht um einen BqUNRELEASED"-Bau handelt oder --no-sign angegeben wurde),
um die .dsc-Datei (falls vorhanden und -us oder --unsigned-source
nicht angegeben wurde), die .buildinfo-Datei (falls -ui,
--unsigned-buildinfo, -uc oder --unsigned-changes nicht angegeben
wurden) und die .changes-Datei (falls -uc oder --unsigned-changes
nicht angegeben wurde) zu signieren.
- 12.
-
Der Hook done wird ausgeführt.
OPTIONEN
Alle langen Optionen können auf der Befehlszeile oder im
dpkg-buildpackage-System und Benutzerkonfigurationsdateien angegeben
werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine Option
(exakt die gleiche wie die Befehlszeilenoption, nur ohne führende
Bindestriche) oder ein Kommentar (falls sie mit bq
#') beginnt).
- --build=Typ
-
Spezifiziert den Bau-Typ aus einer Kommata-getrennten Liste von
Komponenten (seit Dpkg 1.18.5). Wird an dpkg-genchanges weitergegeben.
Die erlaubten Werte sind:
-
- source
-
Baut das Quellpaket.
Hinweis: Falls Sie diesen Wert alleine verwenden und falls Sie einfach
das Quellpaket aus einem sauberen Quellbaum (neu) bauen möchten, ist die
Verwendung von dpkg-source immer die bessere Option, da dafür keine
Bauabhängigkeiten installiert sein müssen, die ansonsten benötigt werden, um
das Ziel clean aufzurufen.
- any
-
Baut das architekturspezifische Binärpaket.
- all
-
Baut die architekturunabhängigen Binärpakete.
- binary
-
Baut die architekturspezifischen und -unabhängigen Binärpakete. Dies ist ein
Alias für any,all.
- full
-
Baut alles. Dies ist ein Alias für source,any,all und identisch zum
Standardfall, wenn keine Bauoptionen festgelegt werden.
-
- -g
-
Äquivalent zu --build=source,all (seit Dpkg 1.17.11).
- -G
-
Äquivalent zu --build=source,any (seit Dpkg 1.17.11).
- -b
-
Äquivalent zu --build=binary oder --build=any,all.
- -B
-
Äquivalent zu --build=any.
- -A
-
Äquivalent zu --build=all.
- -S
-
Äquivalent zu --build=source.
- -F
-
Äquivalent zu --build=full, --build=source,binary oder
--build=source,any,all (seit Dpkg 1.15.8).
- --target=Ziel[,…]
-
- --target Ziel[,…]
-
- -T, --rules-target=Ziel[,…]
-
Ruft debian/rules Ziel einmal pro angegebenem Ziel auf, nachdem die
Bauumgebung eingerichtet wurde (außer dass dpkg-source --before-build
aufgerufen wird) und beendet den Paketbauprozess hier (seit Dpkg 1.15.0,
lange Optionen seit Dpkg 1.18.8, Unterstützung für mehrere Ziele seit Dpkg
1.18.16). Falls auch --as-root angegeben wurde, wird der Befehl mit
root-Rechten ausgeführt (siehe --root-command). Beachten Sie, dass
bekannte Ziele, die als Root ausgeführt werden müssen, diese Option nicht
benötigen (d.h. die Ziele clean, binary, binary-arch und
binary-indep).
- --as-root
-
Ergibt nur mit --target einen Sinn (seit Dpkg 1.15.0). Erfordert, dass
das Ziel mit Root-Rechten ausgeführt wird.
- -si
-
- -sa
-
- -sd
-
- -vVersion
-
- -CÄnderungsbeschreibung
-
- -m, --release-by=Betreueradresse
-
- -e, --build-by=Betreueradresse
-
Wird unverändert an dpkg-genchanges weitergegeben. Lesen Sie dessen
Handbuchseite.
- -a, --host-arch Architektur
-
Spezifiziert die Debian-Architektur, für die gebaut wird (lange Option seit
Dpkg 1.17.17). Die Architektur der Maschine, auf der gebaut wird, wird
automatisch bestimmt, und ist auch die Voreinstellung für die Wirtmaschine
(Bqhost machine").
- -t, --host-type GNU-Systemtyp
-
Gibt den GNU-Systemtyp, für den wir bauen, an (lange Option seit Dpkg
1.17.17). Er kann anstelle von --host-arch oder als Ergänzung verwandt
werden, um den Standard-GNU-Systemtyp der Host-Debian-Architektur außer
Kraft zu setzen.
- --target-arch Architektur
-
Gibt die Debian-Architektur, für die die gebauten Programme bauen werden, an
(seit Dpkg 1.17.17). Die Voreinstellung ist die Host-Maschine.
- --target-type GNU-Systemtyp
-
Gibt den GNU-Systemtyp, für den die gebauten Programme bauen werden, an
(seit Dpkg 1.17.17). Er kann anstelle von --target-arch oder als
Ergänzung verwandt werden, um den Standard-GNU-Systemtyp der
Ziel-Debian-Architektur zu überschreiben.
- -P, --build-profiles=Profil[,…]
-
Gibt als Kommata-getrennte Liste die zu bauenden Profile an (seit Dpkg
1.17.2, lange Optionen seit Dpkg 1.18.8). Standardmäßig wird für kein
bestimmtes Profil gebaut. Setzt sie auch (als durch Leerzeichen getrennte
Liste) in die Umgebungsvariable DEB_BUILD_PROFILES. Dies erlaubt
beispielsweise debian/rules-Dateien, diese Information für den Bau unter
bestimmten Bedingungen zu nutzen.
- -j, --jobs[=Aufträge|auto]
-
Anzahl an Aufträgen, die simultan laufen dürfen, Anzahl von Aufträgen, die
zur Anzahl der verfügbaren Prozessoren passt, falls auto angegeben ist
(seit Dpkg 1.17.10) oder eine unbegrenzte Anzahl, falls Aufträge nicht
angegeben ist, äquivalent zu der Option von make(1) mit dem gleichen
Namen (seit Dpkg 1.14.7, lange Option seit Dpkg 1.18.8). Fügt sich selbst zu
der Umgebungsvariablen MAKEFLAGS hinzu, was dazu führen sollte, dass alle
folgenden Aufrufe von Make diese Option erben werden. Damit wird dem Paket
die Parallel-Einstellung aufgezwungen (und möglicherweise dem Bausystem der
Originalautoren, falls dieses Make verwendet), unabhängig von deren
Unterstützung für paralleles Bauen. Dies kann zu Fehlern beim Bauen
führen. Fügt auch parallel=Aufträge oder parallel zu der
Umgebungsvariablen DEB_BUILD_OPTIONS hinzu, was es debian/rules-Dateien
erlaubt, diese Information für eigene Zwecke zu verwenden. Der Wert -j
setzt die Option parallel=Aufträge oder die Option parallel in der
Umgebungsvariable DEB_BUILD_OPTIONS außer Kraft. Beachten Sie, dass der
Wert auto durch die tatsächliche Anzahl der derzeitig aktiven Prozessoren
ersetzt wird und somit nicht an irgendeinen Kindprozess weitergereicht
wird. Falls die Anzahl der verfügbaren Prozessoren nicht ermittelt werden
kann, fällt der Code auf eine serielle Abarbeitung zurück (seit Dpkg
1.18.15). Dies sollte aber nur auf exotischen und nicht unterstützten
Systemen passieren.
- -J, --jobs-try[=Aufträge|auto]
-
Diese Option (seit Dpkg 1.18.2, lange Option seit Dpkg 1.18.8) ist
äquivalent zu der Option -j, allerdings setzt sie die Umgebungsvariable
MAKEFLAGS nicht und ist daher sicherer mit allen Paketen zu benutzen,
auch denen, die nicht sicher parallel bauen.
auto ist das Standardverhalten (seit Dpkg 1.18.11). Durch Setzen der
Anzahl von Aufträgen auf 1 wird das serielle Verhalten wiederhergestellt.
- -D, --check-builddeps
-
Prüft Bauabhängigkeiten und -konflikte; Abbruch, falls diese nicht erfüllt
sind (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Dies ist das Standardverhalten.
- -d, --no-check-builddeps
-
Überprüft Bauabhängigkeiten und -konflikte nicht (lange Option seit Dpkg
1.18.8).
- --ignore-builtin-builddeps
-
Prüft die eingebauten Bauabhängigkeiten und -konflikte nicht (seit Dpkg
1.18.2). Es gibt distributionsabhängige spezifische implizite
Abhängigkeiten, die normalerweise in der Bauumgebung benötigt werden, die
sogenannte BqBuild-Essential"-Paketgruppe.
- --rules-requires-root
-
Berücksichtigt das Feld Rules-Requires-Root nicht, sondern fällt auf den
alten Vorgabewert zurück (seit Dpkg 1.19.1).
- -nc, --no-pre-clean
-
Bereinigt den Quellbaum vor dem Bau nicht (lange Option seit Dpkg
1.18.8). Impliziert -b, falls ansonsten nichts aus -F, -g, -G,
-B, -A oder -S gewählt wurde. Impliziert -d mit -S (seit Dpkg
1.18.0).
- --pre-clean
-
Bereinigt den Quellbaum vor dem Bau (seit Dpkg 1.18.8). Dies ist das
Standardverhalten.
- -tc, --post-clean
-
Bereinigt den Quellbaum (verwendet root-werde-Befehl debian/rules
clean), nachdem das Paket gebaut wurde (lange Option seit Dpkg 1.18.8).
- --no-post-clean
-
Bereinigt den Quellbaum nicht, nachdem das Paket gebaut wurde (seit Dpkg
1.19.1). Dies ist das Standardverhalten.
- --sanitize-env
-
Bereinigt die Bauumgebung (seit Dpkg 1.20.0). Dies setzt die
Umgebungsvariablen, die Umask und alle anderen Prozessattribute, die den Bau
von Paketen negativ beeinflussen könnten, zurück oder entfernt sie. Da der
offizielle Einstiegspunkt zum Bau von Paketen debian/rules ist, können
sich Pakete nicht darauf verlassen, dass diese Einstellungen erfolgt sind,
und sollten daher funktionieren, selbst wenn dies nicht der Fall ist. Was
genau bereinigt wird, hängt vom Lieferanten ab.
- -r, --root-command=root-werde-Befehl
-
Wenn dpkg-buildpackage einen Teil des Bauprozesses als Root ausführen
muss, stellt es dem auszuführenden Befehl den root-werde-Befehl voran,
falls dieser angegeben wurde (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Andernfalls
wird standardmäßig fakeroot verwendet, falls es vorhanden ist. Der
root-werde-Befehl sollte der Name des Programmes im PATH sein und wird
als Argumente den Namen des wirklich auszuführenden Befehles und dessen
Argumente erhalten. root-werde-Befehl kann Parameter enthalten (die durch
Leerzeichen voneinander getrennt sein müssen), aber keine
Shell-Metazeichen. Typischerweise ist der root-werde-Befehl fakeroot,
sudo, super oder really. su ist nicht geeignet, da es nur die
Shell des Benutzers mit -c aufrufen kann, anstatt Argumente individuell
zur Ausführung des Programms zu übergeben.
- -R, --rules-file=rules-Datei
-
Der Bau eines Debian-Pakets erfolgt gewöhnlich durch Aufruf von
debian/rules als ein Befehl mit mehreren Standardparametern (seit Dpkg
1.14.17, lange Option seit Dpkg 1.18.8). Mit dieser Option ist es möglich,
einen anderen Programmaufruf zum Bau des Paketes zu verwenden (es können
durch Leerzeichen getrennte Parameter angegeben werden). Alternativ kann die
Standard-rules-Datei mit einem anderen Make-Programm ausgeführt werden (zum
Beispiel durch die Verwendung von /usr/local/bin/make -f debian/rules als
rules-Datei).
- --check-command=Prüfbefehl
-
Befehl, der zum Prüfen der .changes-Datei selbst und sämtlichen in der
Datei referenzierten Artefakten verwandt wird (seit Dpkg 1.17.6). Der Befehl
sollte den Pfadnamen der .changes als Argument erhalten. Dieser Befehl
ist normalerweise lintian.
- --check-option=Opt
-
Option Opt an den Prüfbefehl, der mit DEB_CHECK_COMMAND oder
--check-command angegeben wurde, übergeben (seit Dpkg 1.17.6). Kann
mehrfach verwandt werden.
- --hook-Hook-Name=Hook-Befehl
-
Setzt den angegebenen Shell-Code Hook-Befehl als den Hook Hook-Name,
der an den Zeitpunkten läuft, die in den Ablaufschritten angegeben sind
(seit Dpkg 1.17.6). Die Hooks werden immer ausgeführt, selbst falls die
folgende Aktion nicht durchgeführt wird (außer beim Hook binary). Alle
Hooks werden in dem entpackten Quellverzeichnis ausgeführt.
Hinweis: Hooks können den Bauprozess beeinflussen und zu Baufehlern
führen, falls ihre Befehle fehlschlagen, was unerwartete Folgen haben
könnte. Passen Sie daher auf.
Die derzeit unterstützten Hook-Namen sind:
init preclean source build binary buildinfo changes postclean check sign
done
Der Hook-Befehl unterstützt die folgende Ersetzungsformatzeichenkette,
die vor seiner Ausführung angewandt wird:
-
- %%
-
Ein einzelnes %-Zeichen.
- %a
-
Ein logischer Wert (0 oder 1), der darstellt, ob die folgende Aktion
ausgeführt wird oder nicht.
- %p
-
Der Quellpaketname.
- %v
-
Die Quellpaket-Version.
- %s
-
Die Quellpaket-Version (ohne die Epoche).
- %u
-
Die Original- (Upstream-)Version.
-
- --buildinfo-option=Opt
-
Option Opt an dpkg-genbuildinfo weitergeben (seit Dpkg 1.18.11). Kann
mehrfach verwandt werden.
- -p, --sign-command=Signaturbefehl
-
Wenn dpkg-buildpackage GPG zum Signieren einer Quellsteuerdatei (.dsc)
oder einer .changes-Datei benötigt, wird es statt gpg den
Signaturbefehl ausführen (und dabei falls notwendig den PATH
durchsuchen) (lange Option seit Dpkg 1.18.8). Signaturbefehl wird alle
Argumente erhalten, die gpg erhalten hätte. Signaturbefehl sollte
keine Leerzeichen oder andere Metazeichen der Shell enthalten.
- -k, --sign-key=Schlüsselkennung
-
Geben Sie die Schlüsselkennung zur Signatur von Paketen an (lange Option
seit Dpkg 1.18.8).
- -us, --unsigned-source
-
Das Quellpaket nicht signieren (lange Option seit Dpkg 1.18.8).
- -ui, --unsigned-buildinfo
-
Die .buildinfo-Datei nicht signieren (seit Dpkg 1.18.19).
- -uc, --unsigned-changes
-
Die .changes- und die .buildinfo Datei nicht signieren (lange Option
seit Dpkg 1.18.8).
- --no-sign
-
Keine Datei signieren, das schließt Quellpakete, die Datei .buildinfo und
die Datei .changes ein (seit Dpkg 1.18.20).
- --force-sign
-
Das Signieren der entstehenden Dateien erzwingen (seit Dpkg 1.17.0),
unabhängig von -us, --unsigned-source, -ui,
--unsigned-buildinfo, -uc, --unsigned-changes oder anderen internen
Heuristiken.
- -sn
-
- -ss
-
- -sA
-
- -sk
-
- -su
-
- -sr
-
- -sK
-
- -sU
-
- -sR
-
- -i, --diff-ignore[=regex]
-
- -I, --tar-ignore[=Muster]
-
- -z, --compression-level=Stufe
-
- -Z, --compression=Komprimierer
-
Wird unverändert an dpkg-source weitergegeben. Lesen Sie dessen
Handbuchseite.
- --source-option=Opt
-
Option Opt an dpkg-source weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann
mehrfach verwandt werden.
- --changes-option=Opt
-
Option Opt an dpkg-genchanges weitergeben (seit Dpkg 1.15.6). Kann
mehrfach verwandt werden.
- --admindir=Verz
-
- --admindir Verz
-
Ändert den Ablageort der dpkg-Datenbank (seit Dpkg 1.14.0). Der
Standardort ist /var/lib/dpkg.
- -?, --help
-
Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm.
- --version
-
Gibt die Version aus und beendet das Programm.
UMGEBUNG
Externe Umgebung
- DEB_CHECK_COMMAND
-
Falls gesetzt, wird er zum Prüfen der .changes-Datei verwandt (seit Dpkg
1.17.6). Wird durch die Option --check-command außer Kraft gesetzt.
- DEB_SIGN_KEYID
-
Falls gesetzt, wird er zum Signieren der .changes- und .dsc-Dateien
verwandt (seit Dpkg 1.17.2). Wird durch die Option --sign-key außer Kraft
gesetzt.
- DEB_BUILD_OPTIONS
-
Falls gesetzt, wird sie eine durch Leerraumzeichen getrennte Liste von
Optionen enthalten, die den Bauprozess in debian/rules und das Verhalten
einiger Dpkg-Befehle beeinflussen könnten.
Mit nocheck wird die Variable DEB_CHECK_COMMAND ignoriert. Mit
parallel=N werden die parallelen Aufträge auf N gesetzt, was durch
die Option --jobs-try außer Kraft gesetzt wird.
- DEB_BUILD_PROFILES
-
Falls gesetzt, wird es als aktive(s) Bau-Profil(e) für das zu bauende Paket
verwandt (seit Dpkg 1.17.2). Es ist eine durch Leerzeichen getrennte Liste
von Profilnamen. Wird durch die Option -P außer Kraft gesetzt.
- DPKG_COLORS
-
Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten Werte
sind: auto (Vorgabe), always und never.
- DPKG_NLS
-
Falls dies gesetzt ist, wird es zur Entscheidung, ob Native Language
Support, auch als Unterstützung für Internationalisierung (oder i18n)
bekannt, aktiviert wird (seit Dpkg 1.19.0). Die akzeptierten Werte sind:
0 und 1 (Vorgabe).
Interne Umgebung
Selbst falls
dpkg-buildpackage einige Variablen exportiert, sollte
debian/rules sich nicht auf ihr Vorhandensein verlassen, sondern
stattdessen die entsprechende Schnittstelle verwenden, um die benötigten
Werte abzufragen, da diese Datei der Haupteintrittspunkt für den Bau von
Paketen ist und es möglich sein soll, sie unabhängig aufrufen zu können.
- DEB_BUILD_*
-
- DEB_HOST_*
-
- DEB_TARGET_*
-
Beim Aufruf von dpkg-architecture werden die Parameter von -a und
-t durchgereicht. Jede Variable, die von seiner Option -s ausgegeben
wird, wird in die Bauumgebung integriert.
- DEB_RULES_REQUIRES_ROOT
-
Diese Variable wird auf den Wert, der aus dem Feld Rules-Requires-Root
oder von der Befehlszeile erhalten wird, gesetzt. Wenn gesetzt, wird er ein
gültiger Wert für das Feld Rules-Requires-Root sein. Er wird dazu
verwandt, debian/rules anzugeben, ob die Spezifikation
rootless-builds.txt unterstützt wird.
- DEB_GAIN_ROOT_CMD
-
Diese Variable wird auf root-werde-Befehl gesetzt, wenn das Feld
Rules-Requires-Root auf einen von no und binary-targets
verschiedenen Wert gesetzt wird.
- SOURCE_DATE_EPOCH
-
Diese Variable wird auf den Unix-Zeitstempel seit der Epoche des letzten
Eintrags in debian/changelog gesetzt, falls sie noch nicht definiert ist.
DATEIEN
- /etc/dpkg/buildpackage.conf
-
Systemweite Konfigurationsdatei
- $XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildpackage.conf oder
-
- $HOME/.config/dpkg/buildpackage.conf
-
Benutzerkonfigurationsdatei
BEMERKUNGEN
Kompilierschalter werden nicht mehr exportiert
Zwischen Dpkg 1.14.17 and 1.16.1 exportierte
dpkg-buildpackage
Kompilierschalter (
CFLAGS,
CXXFLAGS,
FFLAGS,
CPPFLAGS und
LDFLAGS) mit Werten, die von
dpkg-buildflags geliefert wurden. Dies
ist nicht mehr der Fall.
Standard Bauziele
dpkg-buildpackage verwendet seit Dpkg 1.16.2 die Ziele
build-arch und
build-indep. Diese Ziele sind daher verpflichtend. Um aber Baufehler bei
existierenden Paketen zu vermeiden und um den Übergang zu erleichtern, (und
seit Dpkg 1.18.8 falls das Quellpaket nicht sowohl architekturabhängige wie
-unabhängige Binärpakete baut) wird es auf das Ziel
build zurückfallen,
falls
make -f debian/rules -qn Bauziel den Rückgabewert 2 liefert.
FEHLER
Es sollte möglich sein, Leerzeichen und Metazeichen der Shell und
Anfangsargumente für
root-werde-Befehl und
Signaturbefehl anzugeben.
SIEHE AUCH
dpkg-source(1),
dpkg-architecture(1),
dpkg-buildflags(1),
dpkg-genbuildinfo(1),
dpkg-genchanges(1),
fakeroot(1),
lintian(1),
gpg(1).
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2020 von Helge Kreutzmann
<
debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <
eixman@gmx.de> und
2008 von Sven Joachim <
svenjoac@gmx.de>
angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
GNU General Public License Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen.
Es gibt
KEINE HAFTUNG.