davfs2.conf
Section: 1.5.5 (5)
Updated: 2014-06-09
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BEZEICHNUNG
davfs2.conf - Konfigurationsdatei für mount.davfs
BESCHREIBUNG
Es gibt die systemweite Konfigurationsdatei /etc/davfs2/davfs2.conf
und die Benutzer-Konfigurationsdateien ~/.davfs2/davfs2.conf. Wenn
root mount.davfs startet, wird nur die systemweite Konfigurationsdatei
gelesen. Bei einem normalen Benutzer wird zusätzlich seine
Benutzer-Konfigurationsdatei gelesen. Einstellungen in der
Benutzer-Konfigurationsdatei haben Vorrang vor denen in der systemweiten
Konfigurationsdatei.
Jede Zeile der Konfigurationsdatei enthält ein Schlüsselwort und einen Wert,
die durch Leerzeichen und/oder Tabulatoren von einander getrennt sind.
Die Konfigurationsdatei kann Abschnitte enthalten, die nur für ein
bestimmtes Dateisystem gelten. Diese Abschnitte beginnen mit einer Zeile,
die nur den vollständigen Pfad des Einhängepunktes, eingeschlossen in eckige
Klammern, enthält. Ein solcher Abschnitt endet mit dem Beginn eines neuen
Abschnittes oder dem Ende der Datei. Optionen, die für alle Dateisysteme
gelten sollen, müssen vor dem ersten solchen Abschnitt stehen. Optionen in
einem Abschnitt für ein bestimmtes Dateisystem haben Vorrang.
BEISPIEL
kernel_fs coda
proxy foo.bar:8080
use_locks 0
[/media/dav]
use_locks 1
[/home/otto/mywebspace]
gui_optimize 1
Alle davfs2-Dateisysteme benutzen das Kerneldateisystem fuse und den
Proxy foo.bar. Nur in /media/dav werden Sperren benutzt. Für das Dateisystem
/home/otto/mywebspace wird die Option gui_optimize eingeschaltet.
ALLGEMEINE SYNTAX-REGELN
Leerzeilen werden ignoriert.
# kennzeichnet einen Kommentar. Der Rest der Zeile wird ignoriert.
\ ist das Escape-Zeichen und hebt die Sonderfunktion des folgenden
Zeichens auf.
" wird als Anführungszeichen benutzt.
Wenn ein Wert eines der Sonderzeichen Leerzeichen, Tabulator, #, \ oder "
enthält, muss diesem Zeichen ein Escape-Zeichen \ vorangestellt
werden. Also '\ ' statt ' ', '\#' statt '#',
'\\' statt '\' und '\"' statt '"'.
Werte, die Lerrzeichen, Tabulatoren oder # enthalten, können stattdessen
auch in doppelte Anführungszeichen gesetzt werden. \ und " brauchen auch
innerhalb eines Ausdrucks in Anführungszeichen ein vorangestelltes
Escape-Zeichen. Wenn die Kopfzeile eines Abschnittes in Anführungszeichen
gesetzt wird, dann müssen die eckigen Klammern innerhalb der
Anführungszeichen stehen (z.B. "[/home/otto/with space]").
Bei ja/nein-Optionen muss der Wert numerisch angegeben werden. 0 für nein, 1
für ja.
KONFIGURATIONS-OPTIONEN
Allgemeine Optionen
- dav_user
-
Wird mount.davfs von root gestartet, läuft der Hintergrundprozess als
dieser Benutzer. Es muss der Benutzer-Name angeben werden, nicht die
Benutzernummer.
Voreingestellt: davfs2
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
- dav_group
-
Die Gruppe des mount.davfs-Hintergrundprozesses. Normale Benutzer
müssen Mitglieder dieser Gruppe sein, damit sie ein davfs2-Dateisystem
einhängen dürfen. Es muss der Gruppen-Name angeben werden, nicht die
Gruppennummer.
Voreingestellt: davfs2
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
- kernel_fs
-
Welches Kernel-Dateisystem zur Integration in das virtuelle Dateisystem
benutzt wird. Möglich sind fuse und coda.
Voreingestellt: fuse
- buf_size
-
Größe des Puffers zur Kommunikation mit dem Kernel-Dateisystem in KiByte.
Hat nur einen Effekt, wenn fuse benutzt wird; Schreib- und
Leseoperationen können durch einen großen Puffer beschleunigt werden.
Voreingestellt: 16
WebDAV-Optionen
- use_proxy
-
Ob ein Proxy benutzt werden soll. 0 = nein, 1 = ja. Wenn weder in der
Konfigurationsdatei noch in den Umgebungsvariablen https_proxy,
http_proxy und all_proxy ein Proxy angegeben ist, hat diese Option
keinen Effekt.
Voreingestellt: 1
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
- proxy
-
Der vollständige Domain-Name des Proxy (aber ohne Schema). Wenn der Proxy
eine andere Port-Nummer als 8080 benutzt, muss diese, durch einen
Doppelpunkt getrennt, angehängt werden. Beispiele: foo.bar:1704 oder
foo.bar
Diese Option ist nur in der systemweiten Konfigurationsdatei erlaubt.
- trust_ca_cert
-
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PEM-Format. Der Dateiname kann als
absoluter Pfad angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall
wird die Datei in den Verzeichnissen ~/.davfs2/certs und
/etc/davfs2/certs gesucht.
Diese Option ist nützlich, wenn das vom Server vorgelegte Zertifikat nicht
mit Hilfe der systemeigenen Datenbank vertrauenswürdiger
Zertifizierungsstellen (CA) verifiziert werden kann. Die Datei muss das
selbst signierte Zertifikat der obersten CA in der Vertrauenskette
enthalten. Es kann auch das selbst signierte Zertifikat des Servers sein
(siehe auch trust_server_cert). Wenn diese Option benutzt wird, wird die
systemeigene CA-Datenbank ignoriert.
Hinweis: Auch wenn dem Zertifikat vertraut wird, wird es nicht unbedingt
auch akzeptiert. Das Gültigkeitsdatum muss stimmen und entweder der
CommonName oder der SubjectAltName muss gleich dem Servernamen sein.
- servercert
-
Wie trust_ca_cert aber mit falscher Bezeichnung.
Deprecated
- trust_server_cert
-
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PEM-Format. Der Dateiname kann als
absoluter Pfad angegeben werden oder als reiner Dateiname. Im letzteren Fall
wird die Datei in den Verzeichnissen ~/.davfs2/certs und
/etc/davfs2/certs gesucht.
Nützlich wenn das Zertifikat des Servers nicht überprüft werden kann oder
gar ungültig ist, aber du weißt, dass du ihm vertrauen kannst. Wenn der
ein identisches Zertifikat vorlegt und sich gegen den öffentlichen Schlüssel
des Zertifikats ausweisen kann, wird die Verbindung aufgebaut.
Dies ist die bevorzugte Option für selbst signierte Server Zertifikate.
Es wird nicht versucht, das Zertifikat auf anderem Weg zu verifizieren, und
es wird nicht auf Gültigkeit überprüft.
- clientcert
-
Name einer Datei mit einem Zertifikat im PKCS#12-Format, mit dem sich der
Benutzer beim Server ausweisen kann. Der Name muss entweder als absoluter
Pfad oder als reiner Dateiname angegeben werden. Im letzteren Fall wird in
den Verzeichnissen ~/.davfs2/certs/private und
/etc/davfs2/certs/private nach ihr gesucht.
Warnung: Wenn das Clientzertifikat von einer Zwischen-CA und nicht von
einer Top-Level-CA herausgegeben wurde, dann muss der Client entsprechend
der TLS-Spezifikation die komplette Zertifikatsliste senden (ohne das
Zertifikat der Top-Level-CA). davfs2 sendet nur das
Clientzertifikat. Aufgrund dieses Fehlers muss der Server die komplette
Liste der CA-Zertifikate bis hinunter zum Zertifikat der CA, die das
Clientzeertfikat herausgegeben hat, spechern und den Zertifikaten vertrauen.
- secrets
-
Name der Datei, die die vertraulichen Zugangsdaten für Server und Proxy
enthält, sowie Passwörter zur Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Der
Name muss ein absoluter Pfad sein. Die Datei darf nur für den Eigentümer
schreib- und lesbar sein (Dateimodus 600).
Voreingestellt: ~/.davfs2/secrets
Diese Option ist nur in den Benutzer-Konfigurationsdateien erlaubt. Die
systemweite Datei für diese Daten ist immer /etc/davfs2/secrets.
- ask_auth
-
Frage den Benutzer nach den vertraulichen Zugangsdaten, wenn diese nicht in
der secrets-Datei gefunden werden. Frage den Benutzer wenn ein Zertifikat
des Servers nicht verifiziert werden kann. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 1
- use_locks
-
Sperre Dateien auf dem Server, wenn sie zum Schreiben geöffnet werden. 0 =
nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 1
- lock_owner
-
Dieser Text wird an den Server gesandt, um den Eigentümer einer Sperre zu
kennzeichnen. Wenn eine WebDAV-Resource gleichzeitig von mehreren Benutzern
mit den gleichen Zugangsdaten benutzt wird, sollten unterschiedliche Werte
für lock_owner gewählt werden.
Voreingestellt: der Benutzername aus den Zugangsdaten
- lock_timeout
-
Nach dieser Zeit in Sekunden sollte der Server Sperren wieder entfernen.
Der Server hält sich nicht unbedingt daran.
Voreingestellt: 1800
- lock_refresh
-
Soviele Sekunden bevor eine Sperre abläuft versucht mount.davfs sie zu
erneuern. Der Wert sollte deutlich größer sein als die delay_upload.
Voreingestellt: 60
- use_expect100
-
Um nicht große Dateien hochzuladen, die vom Server sowieso abgelehnt werden,
benutzt mount.davfs den Header expect: 100-continue um vom Server
das o.k. im voraus zu erhalten. Aber nicht alle Server verstehen das. 0 =
nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
- if_match_bug
-
Manche Server verarbeiten If-Match- und If-None-Match-Header nicht
richtig. Dies Option veranlasst mount.davfs, stattdessen HEAD zu
benutzen. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
- drop_weak_etags
-
Weit verbreitete Server senden ein schwaches Etag, wenn sie kein starkes
erzeugen können. Dieses schwache Etag ist immer ungültig, wird aber nach
einer Sekunde stillschweigend in ein starkes, gültiges Etag verwandelt. Wenn
diese Option auf 1 gesetzt ist, wird mount.davfs diese Etags nicht
verwenden. Ist diese Option 0, dann wird die Kennzeichnung als schwach
entfernt und das Etag wie ein starkes Etag benutzt. Dies beinhaltet die
Gefahr, versehentlich die Änderungen anderer Leute zu überschreiben. Doch
diese Gefahr kann durchdie Verwendung von Sperren minimiert werden.
Wenn keine Sperren verwendet werden können, und die Gefahr besteht, dass
zwei Clients gleichzeitig auf die selbe Resource zugreifen, solltest du
diese Option aktivieren. In diesem Fall wird das Etag nicht benutzt und die
Resource kann nicht im Cache gespeichert werden.
0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
- n_cookies
-
Manche Server verweigern den Dienst, wenn ihnen nicht erlaubt is ein Cookie
zu setzen. Diese Option legt fest, wie vile Cookies akzeptiert und in den
folgenden Requests gesendet werden. davfs2 kümmert sich nur um den Namen und
den Wert von Cookies und ignoriert alle eventuellen zusätzlichen
Eigenschaften der Cookies.
Voreingestellt: 0
- precheck
-
Falls die Option if_match_bug gesetzt ist: teste mit Hilfe von
HEAD-Anfragen, ob eine Datei existiert oder geändert wurde, um
versehentliches Überschreiben der Änderungen anderer Leute zu vermeiden. Hat
keie Wirkung wenn if_match_bug 0 ist. Du solltest die Option nur auf 0
setzen, wenn kein konkurrierender Zugriff auf den Server erfolgt. 0 = nein,
1 = ja.
Voreingestellt: 1
- ignore_dav_header
-
Manche Server senden im DAV-Header Fehlinformationen über ihre
Fähigkeiten. In diesem Fall sollte man den Header ignorieren.
Voreingestellt: 0
- use_compression
-
Benütze für den Download von Dateien die gzip-Komprimierung, falls der
Server das unterstützt. Der Upload erfolgt weiter unkomprimiert.
Voreingestellt: 0
- min_propset
-
Von manchen Servern wird berichtet, dass sie erheblich langsamer werden,
wenn Etag und Last-Modified abgefragt werden. Diese Option reduziert die vom
Server abgefragten WebDAV-Properties auf das Minimum. Wenn das Dateisystem
für Schreib- und Lesezugriffe verwendet wird, darf dies Option nicht gesetzt
werden. Ohne Etag oder Last-Modified kann davfs2 Änderungen auf dem Server
nicht erkennen, was zu überflüssigen Downloads und zum Verlust von
Änderungen führen kann. Der Datei-Cache wird dadurch auch nutzlos, da
Dateien im Cache nicht wieder verwendet werden können.
Voreingestellt: 0
- follow_redirect
-
Wenn ein GET-Request vom Server auf eine andere Resource verwiesen wird
(Redirect), dann folge diesem Verweis.
Zur Zeit gibt es einige Einschränkungen: alle Redirects werden als temporär
behandelt; falls der neue Server eine Authentifizierung verlangt, dann
werden die selben Zugangsdaten benutzt, wie für den ursprünglichen Server;
wenn die Verbindung über TLS läuft, dann wird das Server-Zertifikat mit
Hilfe der CAs geprüft, die vom System als vertrauenswürdig gespeichert sind;
vom Benutzer konfigurierte Server- und Client-Zertifikate werden nicht
benutzt.
Voreingestellt: 0
- server_charset
-
Wenn mount.davfs aus der Pfad-Komponente der URL die Dateinamen
erzeugt, geht es davon aus, das diese entsprechend diesem Zeichensatz
kodiert sind und übersetzt sie in die lokal benutzte Kodierung. Dies hat
nichts zu tun mit der Kodierung des Dateiinhalts und auch nichts mit
den HTTP-Escape-Regeln.
Es gibt in HTTP keine Möglichekit die Kodierung der Pfad-Komponente zu
erfahren. Da die Kodierung von Namen im Pfad meistens von den Clients
festgelegt wird, die diese Dateien und Verzeichnisse erzeugen, kann es
durchaus vorkommen, dass auch innerhalb eines Pfades unterschiedliche
Kodierungen verwendet werden. Heutzutage ist es am besten, ausschließlich
die UTF-8-Kodierung zu benutzen und keine Konvertierung vorzunehmen. Wenn du
nicht sicher bist, dass alle Clients das verstehen, solltest du Dateinamen
auf reines US-ASCII beschränken. Benutze niemals Zeichen, die im Dateisystem
eines anderen Betriebssystems eine spezielle Funktion haben (wie z.B. /, :
und \).
Voreingestellt: die Kodierung wird nicht umgewandelt
- connect_timeout
-
Beim Öffnen einer TCP-Verbindung zum Server wartet mount.davfs so
viele Sekunden bevor es einen Fehler annimmt. Bei einem Wert von "0" wird
die Feststellung einer Zeitüberschreitung dem TCP-Stack überlassen.
Dieser Parameter zeigt nur Wirkung, wenn die verwendete Neon-Version
(Version > 0.26) und das Betriebssystem nicht-blockierende
Ein-Ausgabe-Operationen unterstützen.
Voreingestellt: 10
- read_timeout
-
mount.davfs wird so viele Sekunden auf die Antwort des Servers warten,
bevor es einen Fehler annimmt.
Voreingestellt: 30
- retry
-
Wenn mount.davfs den Server nicht erreichen kann, wird es es nach
retry Sekunden nochmal versuchen. Bei weiteren Versuchen wird es diese
Zeit schrittweise bis auf max_retry Sekunden erhöhen.
Voreingestellt: 30
- max_retry
-
Maximales retry-Intervall.
Voreingestellt: 300
- max_upload_attempts
-
Schlägt das Speichern einer geänderten Datei wegen eines nicht dauerhaften
Problems fehl, versucht es mount.davfs mit größer werdenden
Intervallen immer wieder, aber höchsten so oft.
Bei einer schlechten Verbindung verursacht dies zusätzlichen
Datenverkehr. Durch die Option use_expect100 kann das Datenaufkommen
durch fehlgeschlagene Versuche reduziert werden. Aber bitte erst testen. Die
meisten Proxies und manche Server unterstützen diesen Header nicht.
Voreingestellt: 15
- add_header
-
Unter Umständen benötigt dein Server spezielle Header um zu tun was er
soll. Diese Option benötigt, anders als andere Optionen, zwei Werte: den
Namen des Headers und seinen Wert. Einige ASP-Backends des IIS scheinen den
Microsoft spezifischen Header "Translate: F" zu benötigen. Du kannst in
folgendermaßen hinzu fügen:
add_header Translate F
mount.davfs sendet nun den Header "Translate: F" bei allen Anfragen
mit.
Diese Option kann mehrmals angegeben werden. Alle angegebenen Header werden
bei Anfragen mitgesandt. Sowohl die add_header Optionen aus
/etc/davfs2/davfs2.conf, als auch die aus ~/.davfs2/davfs2.conf
werden angewandt.
Cache-Optionen
- backup_dir
-
Jedes davfs2-Dateisystem hat ein Verzeichnis mit diesem Namen. In ihm
werden Dateien gespeichert, die nicht auf den Server zurück gesichert werden
konnten. Du solltest dieses Verzeichnis öfter mal überprüfen.
Voreingestellt: lost+found
- cache_dir
-
In diesem Verzeichnis speichert mount.davfs die Dateien zwischen. Für
jedes Dateisystem wird darin ein Unterverzeichnis angelegt.
In der systemweiten Konfigurationsdatei wird das Verzeichnis festgelegt, das
von root benutzt wird. In einer Benutzer-Konfigurationsdatei das
Verzeichnis, das von diesem Benutzer benutzt wird
Voreingestellt: /var/cache/davfs2 und ~/.davfs2/cache
- cache_size
-
Der Platz auf der Festplatte in MiByte, der für den Cache zur Verfügung
steht. mount.davfs nimmt sich immer genug Platz für alle offenen
Dateien auch wenn dieser Wert überschritten wird.
Voreingestellt: 50
- table_size
-
Die Anzahl der Plätze in einer Hash-Tabelle, die mount.davfs für alle
bekannten Dateien und Verzeichnisse führt. Bei großen Dateisystemen (mehr
als einige Hundert Dateien) kann ein größerer Wert die Dateioperationen
beschleunigen. Der Wert sollte eine Zweierpotenz sein.
Voreingestellt: 1024
- dir_refresh
-
mount.davfs betrachtet Informationen über Dateien in einem Verzeichnis
so viele Sekunden als gültig. Hinweis: Dies gilt nicht beim Öffnen einer
Datei oder wenn eine Anwendung den Inhalt eines Verzeichnisses liest.
Voreingestellt: 60
- file_refresh
-
Wenn eine Anwendung eine Datei oder ein Verzeichnis öffnet, wird
mount.davfs zuerst auf dem Server nachfragen, ob eine neuere Version
vorliegt. Manche Anwendungen öffnen dieselbe Dateien in schneller Folge. Um
unnötigen Netzwerkverkehr zu vermeiden, wird mount.davfs erst nach
dieser Zeit in Sekunden dieselbe Information erneut anfragen.
Voreingestellt: 1
- delay_upload
-
Wenn eine geänderte Datei geschlossen wird, wartet mount.davfs so
viele Sekunden, bevor es die Datei auf den Server hochlädt. Dies verhindert,
dass temporäre Dateien zum Server übertragen werden, nur um sofort danach
gelöscht zu werden. Wenn es nötig ist, dass die Dateien sofort nach dem
Schließen auf dem Server erscheinen, kann diese Option auf 0 gesetzt werden.
Voreingestellt: 10
- gui_optimize
-
Immer wenn eine Datei geöffnet wird, muss mount.davfs beim Server
nachfragen, ob eine neuere Version vorliegt. Grafische Benutzeroberflächen
neigen dazu, alle Dateien zu öffnen, was bei großen Verzeichnissen die
Reaktionszeit des Dateisystem gewaltig erhöht. Mit dieser Option versucht
mount.davfs diese Abfrage für alle Dateien eines Verzeichnisses mit
einem PROPFIND-Request zu erledigen. 0 = nein, 1 = ja.
Voreingestellt: 0
- minimize_mem
-
davfs2 speichert Attribute von Dateien und Verzeichnissen im
Hauptspeicher. Sie bleiben im Hauptspeicher solange das Dateisystem
eingehängt ist und die Datei nicht gelöscht wird. Dadurch steigt die
Speicherbelegung durch davfs2 mit der Zeit an und kann
Dateisystemoperationen verlangsamen. Wird diese Option auf 1 gesetzt, dann
entfernt davfs2 regelmäßig Informationen, die für einige Zeit nicht benutzt
wurden. 0 = nein, 1 = ja.
Warnung: Die meisten Attribute werden nur lokal vorgehalten, da es keine
entsprechende WebDAV-Property gibt. Wenn Benutzer Dateiattribute ändern
(Eigentümer, Gruppe, Zugriffsrechte) dann gehen diese Änderungen verloren
und die Attribute werden auf ihre Standardwerte zurückgesetzt.
Voreingestellt: 0
Debugging Optionen
- debug
-
Schickt Debug-Meldungen and den Syslog-Dämon. Der Wert legt die Art der
Informationen fest. Die Meldungen werden mit facility LOD_DAEMON und
Priorität LOG_DEBUG gesandt. In welche Log-Datei sie gehen, hängt von der
Konfiguration des Syslog-Dämons ab (vermutlich /var/log/messages,
/var/log/syslog oder /var/log/daemon.log). Ob Debug-Meldungen zu HTTP
möglich sind, hängt von der Neon-Bibliothek ab.
Diese Option kann mehrmals angegeben werden, und die angegebenen Werte
ergänzen sich und sind alle wirksam. Es werden sowohl die debug-Optionen aus
/etc/davfs2/davfs2.conf, als auch die aus ~/.davfs2/davfs2.conf
angewandt.
Hinweis: Debug-Meldungen lassen die Log-Dateien sehr schnell
anwachsen. Verwende die Option niemals im normalen Betrieb.
Voreinstellung: keine Debug-Meldungen.
-
- Mögliche Werte
-
- config
-
Kommando-Zeile und Kofigurationsoptionen.
- kernel
-
Anfragen vom Kernel-Dateisystem.
- cache
-
Cache-Operationen wie das Erzeugen und Löschen von Dateien und
Verzeichnissen.
- http
-
HTTP-Header.
- xml
-
Analysieren von XML-Daten in WebDAV-Anfragen.
- httpauth
-
Aushandeln der Authentifizierung.
- locks
-
Informationen über Sperren.
- ssl
-
TLS/SSL-Informatinen, z.B. Zertifikate.
- httpbody
-
Der komplette Datenteil von HTTP-Antworten.
- secrets
-
Gib auch vertrauliche Daten aus, die normalerweise weg gelassen werden.
- most
-
Beinhaltet config, kernel, cache und http.
AUTOREN
Dieses Handbuch hat Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de>
geschrieben.
ÜBERSETZER
Das Handbuch wurde von Werner Baumann <
werner.baumann@onlinehome.de>
übersetzt. 2009-04-27
DAVFS2 HOME
http://savannah.nongnu.org/projects/davfs2
SIEHE AUCH
mount.davfs(8), umount.davfs(8), mount(8), umount(8),
fstab(5)