NETSTAT
Section: Handbuch f\(:ur Linuxprogrammierer (8)
Updated: 2007-12-02
Page Index
NAME
netstat - Anzeige von Netzwerksverbindungen, Routentabellen, Schnittstellenstatistiken, maskierten Verbindungen, Netlink-Nachrichten und Mitgliedschaft in Multicastgruppen
SYNOPSIS
netstat
[-venaoc]
[--tcp|-t]
[--udp|-u]
[--udplite|-U]
[--sctp|-S]
[--raw|-w]
[--groups|-g]
[--unix|-x]
[--inet|--ip]
[--ax25]
[--ipx]
[--netrom]
netstat
[-veenc]
[--inet]
[--ipx]
[--netrom]
[--ddp]
[--ax25]
{--route|-r}
netstat
[-veenpac]
{--interfaces|-i}
netstat
[-enc]
{--masquerade|-M}
netstat
[-cn]
{--netlink|-N}
netstat
{-V|--version}
{-h|--help}
BESCHREIBUNG
Netstat
zeigt Informationen des Linux Netzwerkssystems an.
Bitte beachten Sie, dass der Inhalt der deutschen man-page nicht vollständig ist, im Moment.
(no option)
Ohne Optionen zeigt
netstat
den Zustand von offenen Sockets an. Wird keine Adressfamilie angegeben, dann
werden die offenen Sockets aller konfigurierten Adressfamilien gedruckt.
Die Option
-e
gibt zusätzliche Informationen aus (User ID). Mit der Option
-v
gibt
netstat
zusätzlich Fehlermeldungen über von Kernel nicht unterstützte
Adressfamilien aus. Die Option
-p
gibt zusätzlich die PID und den Namen des Programms, das den Socket
geöffnet hat, aus.
-a
druckt alle Sockets einschließlich der auf Verbinungen wartenden
Serversockets aus. Die Adressfamilie
inet
zeigt RAW, UDP und TCP Sockets an.
-r, --route
Die
-r,
--route
Option gibt die Routentabellen des Kernels im gleichen Format wie
route -e
aus.
netstat -er
benutzt das Ausgabeformat von
route.
Wegen Details siehe
route(8).
-i, --interfaces
Wird die
-i,
--interfaces
Option verwendet, so wird eine Tabelle aller Schnittstellen
ausgedruckt. Die Ausgabe ist im Format von
ifconfig -e
und wird in
ifconfig(8)
beschrieben.
netstat -ei
druckt eine Tabelle für Interfaces wie
ifconfig.
Die
-a
Option schließt Schnittstellen, die gar nicht konfiguriert sind in die
Ausgabe ein, d.h. die die
U=
UP
Flagge nicht gesetzt haben).
-M, --masquerade
Eine Liste aller maskierten Sitzungen wird dargestellt. Der
-e
Schalter schließt zusätzlich Information über Sequenznummern und
Deltas, die durch das Umschreiben von FTP-Sitzungen (PORT Kommando) verursacht
werden. Maskieren wird dazu verwendet um Maschinen mit inoffiziellen
Netzwerkssitzungen vor der Außenwelt zu verstecken. Dies wird in
ipfw(4),
ipfwadm(8)
und
ipfw(8)
beschrieben.
-N, --netlink
Aktuelle Kern unterstützen die Kommunikation zwischen Kern und Anwendungen
durch eine Option namens Netlink. Netlink ermöglicht es Informationen
über die Erzeugung und das Löschen von Schnittstellen oder Routen von
/dev/route
(36,0) zu erhalten.
OPTIONEN
-v, --verbose
macht detailiertere Ausgaben. Insbesondere wird ausgegeben, welche
Adressfamilien nicht im Kern konfiguriert sind.
-n, --numeric
gibt numerische Adressen aus, anstelle zu versuchen, den symbolischen
Rechner, Port oder Benutzernamen auszugeben.
-p, --programs
Zeigt den Prozessnamen und die PID des Eigentümers des Sockets, der
ausgegeben wird. Nur der Eigentümer eines Prozess oder
Root
haben alle die dazu nötigen Privilegien.
-A, --af Familie
benutzt einen alternativen Weg, um Adressfamilien zu setzen.
Familie
ist eine von Kommatas abgetrennte Liste von Schlüsselworten für
Adressfamilien wie
inet,
unix,
ipx,
ax25,
netrom
und
ddp.
Dies hat den gleichen Effekt wie die Langoptionen
--inet,
--unix,
--ipx,
--ax25,
--netrom
und
--ddp.
-c, --continuous
Mit dieser Option wiederholt
netstat
im Sekundenabstand die Ausgabe, bis es abgebrochen wird.
AUSGABE
Aktive Internet-Verbindungen (TCP, UDP, RAW)
Proto
Das von Socket verwendete Protokoll (TCP, UDP, RAW).
Recv-Q
Die Anzahl von Bytes, die noch nicht von der Anwendung vom Socket abgeholt
wurden.
Send-Q
Die Anzahl von Bytes, die von der Gegenseite noch nicht bestätigt wurde.
Lokale Adresse
Die lokale Adresse (lokaler Rechnername) und Portnummer des Sockets. Außer
bei Verwendung der
-n
Option wird die Socketadresse nach dem kanonischen Rechnernamen und die
Portnummer in den zugehörigen Dienstenamen aufgelßt.
Gegenadresse
Die Adresse und Portnummer der Gegenseite des Sockets. Wie bei lokalen
Adressen schaltet der
-n
Schalter die Umwandlung von Rechneradresse und Portnummer ab.
State
Der Zustand des Sockets. Da RAW-Sockets keinen und UDP-Sockets
üblicherweise keinen Zustand haben, kann diese Spalte leer bleiben.
Normalerweise ist sie einer von mehreren Werten:
- VERBUNDEN
-
The socket has an established connection.
- SYN_SENT
-
Es wird versucht auf dem Socket eine Verbindung aufzubauen.
- SYN_RECV
-
Eine Verbindungsanfrage wurde von der Gegenseite empfangen.
- FIN_WAIT1
-
Der Socket wurde geschloßen und die Verbindung wird beendet.
- FIN_WAIT2
-
Die Verbindung ist geschlßen und der Socket wartet darauf, daß sie
von der Gegenseite ebenfalls geschloßen wird.
- TIME_WAIT
-
Der Socket ist nach dem Schließen im Wartezustand um Pakete handzuhaben,
die sich eventuell noch im Netzwerk befinden.
- CLOSE
-
Der Socket wird nicht benutzt.
- CLOSE_WAIT
-
Die Gegenseite hat die Verbindung beendet und das Schließen des Sockets
wird erwartet.
- LAST_ACK
-
Die Gegenseite hat die Verbindung beendet und der Socket ist geschloßen;
die Bestätigung wird abgewartet.
- LISTEN
-
Der Socket wartet auf eingehende Verbindungen. Diese Sockets werden nur
angezeit, wenn die
The socket is listening for incoming connections. Those sockets are only
displayed if the
-a,--listening
Option gegeben wird.
- CLOSING
-
Beide Sockets sind geschloßen es wurden aber noch nicht alle Daten
geschickt.
- UNKNOWN
-
Der Zustand des Sockets ist unbekannt.
Benutzer
Der Name oder die Benutzer-ID des Eigentümers des Sockets.
PID/Program name
Durch einen Schrägstrich abgetrenntes Paar von Prozess-ID und Programmname
des Programms, das diesen Socket besitzt. Die Option
-p
schaltet die Anzeige dieser Spalte ein. Es werden
root
Privilegien benötigt um die nötigen Daten zu erhalten. Für IPX
Sockets sind diese Daten nicht verfügbar.
Timer
(Dies muß noch geschrieben werden)
Aktive Sockets in der UNIX Domäne
Proto
Das Protokoll (in der Regel unix), das vom Socket verwendet wird.
RefZäh
Der Referenzzähler, d.h. die Zahl der Prozesse, die diesen Socket benutzen.
Flaggen
Die Flaggen, die angezeigt werden sind SO_ACCEPTON (angezeigt als
ACC),
SO_WAITDATA
(
W)
oder SO_NOSPACE
(
N).
SO_ACCECPTON
wird auf unverbundenen Sockets verwendet, wenn die zugehörigen Sockets
auf Verbindungsanfragen warten. Die anderen Flaggen sind normalerweise nicht
von Interesse.
Typ
Es gibt verschiedene Arten von Socketzugriff:
- SOCK_DGRAM
-
Der Socket wird im verbindungslosen Datagram-Modus verwendet.
- SOCK_STREAM
-
Dies ist ein verbindungsorientierter Stream-Socket.
- SOCK_RAW
-
Der Socket wird als RAW-Socket verwendet.
- SOCK_RDM
-
Dieser Socket bedient zuverlßig zugestellte Nachrichten.
- SOCK_SEQPACKET
-
Dies ist ein Socket, der die Zustellung in der richtigen Reihenfolge
garantiert.
- SOCK_PACKET
-
Socket mit direktem (RAW) Zugriff auf die Schnittstelle.
- UNKNOWN
-
Wer weiß, was uns die Zukunft bringt soll es hier hinschreiben :-)
Zustand
Dieses Feld enthält eines der folgenden Schlüsselworte:
- FREI
-
Der Socket ist unbenutzt
- HÖrt
-
Der Socket lauscht nach Verbindungsanfragen. Diese Sockets werden nur
angezeigt, wenn die
-a,--listening
Option gesetzt ist.
- VERBINDUNGSAUFBAU
-
Auf dem Socket wird gerade eine Verbindung aufgebaut.
- VERBUNDEN
-
Auf dem Socket ist Verbindung aufgebaut.
- VERBINDUNGSABBAU
-
Die Verbindung des Sockets wird gerade abgebaut.
- (empty)
-
Der Socket hat keine Verbundung zu einem anderen Socket.
- UNKNOWN
-
Ein Socket sollte niemals in diesem Zustand sein.
PID/Programmname
Prozess-ID und Programmname des Programs, das diesen Socket hält. Details
siehe oben unter
Aktive Internetverbindungen.
Pfad
This displays the path name as which the corresponding processes attached
to the socket.
Aktive IPX-Sockets
(Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben
werden.)
Aktive NET/ROM-Verdingungen
(Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben
werden.)
Aktive AX.25-Verbindungen
(Dieser Abschnitt sollte von jemandem, der davon Ahnung hat geschrieben
werden.)
BEMERKUNGEN
Seit der Kern Version 2.2 zeigt netstat -i keine Schnittstellenstatistiken
von Schnittstellenaliasen mehr an. Um Statistiken per Schnittstelle zur
erhalten, müssen jetzt mit dem
iptables(8)
Befehl explizite Regeln zugefügt werden.
DATEIEN
/etc/services
-- Die Zuordungstabelle für Netzwerksdienste
/proc/net/dev
-- Informationen üeber Netzwerksschnittstellen
/proc/net/raw
-- Informationen über RAW-Sockets
/proc/net/tcp
-- Informationen über TCP-Sockets
/proc/net/udp
-- Informationen über UDP-Sockets
/proc/net/igmp
-- IGMP-bezogene Informationen
/proc/net/unix
-- Informationen über UNIX-Sockets
/proc/net/ipx
-- Informationen üeber IPX-Sockets
/proc/net/ax25
-- Informationen über AX25-Sockets
/proc/net/appeltalk
-- Informationen über Appletalk-/DDP-Sockets
/proc/net/nr
-- Informationen über NET/ROM-Sockets
/proc/net/route
-- Informationen zu Kernelrouten
/proc/net/ax25_route
-- Kernelinformationen zum AX25-Routen
/proc/net/ipx_route
-- Kernelinformationen zum IPX-Routen
/proc/net/nr_nodes
-- Kernelliste der NET/ROM-Knoten
/proc/net/nr_neigh
-- Kernelliste der NET/ROM-Nachbarn
/proc/net/ip_masquerade
-- Liste der maskierten Verbindungen.
SIEHE AUCH
route(8),
ifconfig(8),
iptables(8)
PROBLEME
Ändert sich der Zustand des Sockets während er gerade angezeigt wird,
so kann unsinnige Information ausgegeben werden. Dies ist jedoch
unwahrscheinlich.
Die
netstat -i
die beschrieben wird sollte nach einigem Säubern der BETA-Version des
Codes des Net-Tools Packets funktionieren.
AUTOREN
Die Benutzerschnittstelle wurde von Fred Baumgarten
<
dc6iq@insu1.etec.uni-karlsruhe.de> geschrieben, die Manpage zum größten
Teil von Matt Welsh <
mdw@tc.cornell.edu>. Sie wurde von Alan Cox
<
Alan.Cox@linux.org> aktualisiert, benötigt aber weitere Arbeit.
Die Manpage und der eigentliche
netstat
Befehl wuren von Bernd Eckenfels <
ecki@linux.de> vollständig neu
geschrieben.
Übersetzung
Ralf Bächle <
ralf@gnu.org>